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Einsamkeit macht krank

Viele Menschen kennen das Gefühl von Einsamkeit. Verlust des Arbeitsalltags, Todesfälle im Familien- und Freundeskreis und körperliche Beeinträchtigungen – die Ursachen, die zu Einsamkeit führen können, sind unterschiedlich, und die Folgen für die Betroffenen und die Gesellschaft sind tiefgreifend.

Mit steigendem Lebensalter häufen sich die kritischen Lebensereignisse. Einsamkeit macht krank: Forschungsergebnisse zeigen, dass Einsamkeit verbunden ist mit einer schlechteren körperlichen, psychischen und kognitiven Gesundheit und einem erhöhten Sterberisiko. Enge verlässliche und aufbauende Beziehungen haben eine präventive Wirkung und fördern das Gefühl von Zugehörigkeit.

malreden ist ein dreiteiliges Telefonangebot für ältere Menschen. Geschulte Freiwillige hören zu, schenken Zeit und ein offenes Ohr, nehmen Anteil, bieten eine Gelegenheit zum Austausch und ermutigen zur Selbsthilfe. Es besteht aus einem Alltagstelefon, einem Gesprächstandem, der Infovermittlung zu weiteren passenden Angeboten von Fachstellen oder Organisationen bei Bedarf und steht schweizweit auf Deutsch zur Verfügung.

Alle Anrufe sind kostenlos, anonym und vertraulich.

Unser Angebot

Alltagstelefon – für ein gutes Gespräch zwischendurch

Wer sich allein fühlt oder einsam ist, wünscht sich oft menschlichen Austausch und gute Gespräche. Das Alltagstelefon erfüllt den Wunsch, einfach mal reden zu können. Ob Plaudern, Erzählen oder intensives Diskutieren – alles hat Platz. Das Alltagstelefon ist täglich von 9 bis 20 Uhr, anonym, vertraulich und kostenlos erreichbar. Es kann keine Unterstützung für Menschen in Not anbieten.

Gesprächstandem – für eine langfristige Gesprächspartnerschaft

Das Gesprächstandem bietet sich allen Senior*innen an, die sich Regelmässigkeit, Verbindlichkeit und Vertrautheit im sozialen Austausch wünschen. Einmal pro Woche werden sie von ihrer Telefonfreundin oder ihrem Telefonfreund von malreden mit ähnlichen Interessen oder Hobbys angerufen. So entsteht eine langfristige telefonische Beziehung, die Halt, Struktur und Freude schenkt.

Infovermittlung – für mehr Teilhabe

Zeigt sich im telefonischen Gespräch, dass jemand Lust auf mehr soziale Kontakte hat, helfen unsere Gesprächspartner*innen mit Adressen und Kontakten von passenden Fachstellen oder Organisationen weiter.  

Zusammenarbeit mit freiwilligen Gesprächspartner*innen

Für sämtliche Gespräche werden ausschliesslich in der ressourcenorientierten Gesprächsführung geschulte Freiwillige eingesetzt. Diese hören zu, schenken Zeit und ein offenes Ohr, nehmen Anteil und bieten eine Gelegenheit zum Austausch. So ermöglichen sie einen Moment der Entlastung und der emotionalen Unterstützung, wodurch bei den Anrufenden ein Gefühl der Wertschätzung, Verbundenheit und sozialen Teilhabe sowie je nachdem auch neue Telefon- und Gesprächsfreundschaften entstehen können. Die Anrufenden bleiben anonym, die Gespräche sind natürlich vertraulich.

Zusammenarbeit mit Organisationen des Gesundheits- und Sozialwesens

Einsame, sozial weniger gut integrierte Menschen zu erreichen, ist schwierig. Wir sehen uns als niederschwellige Ergänzung und Entlastung zu den bestehenden Angeboten und bauen ein dichtes lokales Netzwerk im Gesundheits- und Sozialwesen auf. Wichtig sind dabei auch alle Menschen, die potenziell einsamen Menschen von malreden erzählen und eine Brücke bauen können: Familienangehörige, Nachbarinnen und Nachbarn, Bekannte und Verwandte.

Wie alles begann

Bei ihrer Arbeit stellte die Physiotherapeutin Eve Bino fest, dass bei vielen älteren Menschen die Strukturen der sozialen Teilhabe verloren gingen und sie immer wieder der einzige soziale Kontakt war.

Der gewünschte Austausch hatte jedoch während der therapeutischen Arbeit, meist aus zeitlichen Gründen, zu wenig Platz. Später las Eve Bino in einer Zeitung einen Artikel über ein telefonisches Gesprächsangebot in Berlin, war sofort von der Einfachheit und Sinnhaftigkeit der Idee überzeugt und wollte diese Form der niederschwelligen Gespräche auch in der Schweiz ermöglichen.

In Sylviane Darbellay fand sie ihre Mitstreiterin. Sylviane engagierte sich in der Folge ebenso motiviert und mit Herzblut wie Eve, und gemeinsam begannen sie Anfang 2019 mit dem Aufbau von malreden. 2020 erfolgte die Gründung des Vereins Silbernetz Schweiz und 2021 konnte der Betrieb von malreden starten.

Weitere Informationen

Silbernetz Deutschland

The Silver Line UK

Global Initiative on Loneliness and Connection (GILC)

Programm connect!

Haben Sie weitere Fragen? Melden Sie sich bei uns, wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.